Anfahrt
- Geschrieben von: Wolfgang Juchmes
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Brauchtum
Fastnacht / Karneval (Fossenich)
Weiberdonnerstag
Das närrische Treiben am sogenannten "Fetten Donnerstag“ geht in Mehren zurück auf das Jahr 1948. Damals initiiert durch Barbara Schäfer, Maria Mohrs und ‚Gretchen’ Zimmermann. Mit einem kleinen Festzug durch das Dorf unter Mitwirkung des Musikvereins begeben sich die teilnehmenden Möhnen in ein Wirtshaus (in den letzten Jahren Gasthaus Schüller). Beim Möhnenkaffee wechseln sich Wort- und Gesangsvorträge der Frauen unter der Leitung der Obermöhn ab und geht am Abend mit Tanz und dem Aufzug des Prinzen Karneval mit Funkenmariechen und Elferrat über.
Männer – mit Ausnahme der Musiker und des Prinzen Karneval mit Gefolge – sind an diesem Tag "draußen vor der Tür“.
Kinderkarneval
Im Aufschwung des rheinischen Karnevalstreibens wurde um 1960 erstmals durch Richard Jungen (Klempnisch Richard) am Fastnachtsdienstag ein sogenannter Kinderkarneval organisiert. Die Mehrener Kinder wählten einen eigenen Kinderprinzen, ein Funkenmariechen und später auch eine eigene Prinzengarde. Vom Musikverein begleitet, marschierten die Kinder durch das Dorf, um anschließend in einem der bekannten Lokale einzukehren. Bei reichlich Limonade feierten die Kinder ihren Karneval mit allerlei Lustbarkeiten, Spielen, Büttenreden und Gesangsvorträgen. Zunächst eher als ein Versuch geplant, entwickelte sich der Kinderkarneval zu dem bestimmenden Ereignis am Fastnachtsdienstag - sehr zum Nachteil des Eierheeschens und Bokerns. Dieses ließ von Jahr zu Jahr merklich nach, da viele Haustüren verschlossen waren, weil die Hausbewohner sich beim Umzug und der Karnevalsfeier der Kinder aufhielten. Daher beschloss man im Jahre 1990, den Kinderkarneval erstmals auf den Fastnachtssamstag zu verlegen.
Der Fastnachtssonntag
Wenn um die Mittagszeit des Fastnachtssonntags die ersten Bokerten (Maskierten), aus dem Hinterollen (Hinterdorf) kommend, langsam zum Ewerollen (Oberdorf) ziehen, ist dies das untrügliche Startzeichen für die Mehrener Fastnacht. Häufig wird auf einem mitgeführten Schild kundgetan, daß man die Fastnacht sucht. Der Umzug selbst wird als „Proklamation“ bezeichnet und dient dazu, die Mehrener Fastnacht auszurufen. Die maskierten Fastnachtssucher, Prinz Karneval, Elferrat und Prinzengarde, versammeln sich am nördlichen Dorfeingang (Dauner Straße). Unterstützt durch die Kapelle des Mehrener Musikvereins, bewegt sich der Zug durch das Dorf.
Rosenmontag
In den Morgenstunden des Rosenmontag wird in vielen Scheunen des Dorfes allerletzte Hand an die oft in wochenlanger Arbeit aufgebauten Karnevalswagen gelegt, um sie am Mittag zum Sammel- und Ausgangspunkt des Rosenmontagszuges in das Oberdorf (Kapellenstraße) zu bringen. Nachdem der Rosenmontagzug in festgelegter Ordnung in der Kapellenstraße Aufstellung gefunden hat, bewegt sich dieser über die Dauner Straße ins Dorf hinein: Voran der Fahnenträger mit der Fahne des MCV, dahinter das Funkenmariechen und die Prinzengarde. Nun folgen Karnevalswagen, kleine und große Fußgruppen. Aufgelockert wird der Umzug durch zahlreiche Musikkapellen aus den umliegenden Dörfern. Den Ausklang des Rosenmontags bildet der abermalige Aufzug der närrischen Tollitäten in der Mehrzweckhalle.
Fastnachtsdienstag
Eierheesch, Brodeflesch, jeff ma jett un mejne Korf
Eier und Speck, Botter un Weck, da jie ma von de Dire weck.
Ich bin ein armer König, gib mir nicht zu wenig,
lass mich nicht zu lange stehen, denn ich muß noch weiter geh‘n.
Schon am frühen Nachmittag sind die Kinder zum Eierheeschen (Eierheischen) unterwegs. Maskiert und verkleidet ziehen sie von Tür zu Tür, um mit dem Absingen ihrer Heischelieder Süßigkeiten, Eier oder Geld zu erstehen. Zu dem harmlosen Heischegang der Kinder gesellen sich im Laufe des Tages die „derberen Bokerten“. Möglichst als alte Frauen oder Hexen verkleidete Gestalten begehren nachhaltig Einlass in die Häuser. Unter den Masken verbergen sich Jugendliche, aber auch Erwachsene, verheiratete Männer, manchmal auch Frauen. `Bokern gehen`oder`Floatzen` (sinngemäß in lumpenartigen Kleidern herumziehen) ist also vornehmlich eine Angelegenheit der Erwachsenen.
Auch der Prinz Karneval mit Gefolge zieht heischend durch das Dorf, um den obligatorischen Fastnachtsobulus einzusammeln.
Fastnachtsbeerdigung
Ein letztes Mal stürzt man sich in das närrische Treiben, um die verbleibenden Stunden vor Aschermittwoch ausgelassen zu feiern und ob des unausweichlichen Endes schließlich die Fastnacht zu beerdigen. Die Beerdigung der Fastnacht ist dem kirchlichen Begräbnisritus in sehr vereinfachter Form nachempfunden. Die anwesenden Fastnachter schwärzen sich ihr Gesicht mit Ruß oder schwarzer Schuhcreme und halten Kerzen in den Händen. Alsdann wird unter lautem Gezeter und Heulen die Fastnacht auf einer Bahre hereingetragen. Wurde früher die Fastnacht durch eine Strohpuppe dargestellt, so bedient man sich heuer gerne eines willigen, gelegentlich auch durch reichlich Alkoholgenuß angeheiterten Narren. Die Bahre wird unter den Klängen ‘jämmerlicher‘ Trauermusik durch den Saal getragen, begleitet von der Polonaise der ‘Trauergemeinde‘. Dabei versprengt man reichlich ‘Weihwasser ‘mittels einer Klosettbürste aus einem großen Eimer.
Bestimmender Trauergesang bei dieser Zeremonie ist das Lazaruslied:
Oh Je-misch nee, oh Je-misch nee, wenn noch ees die Fossenicht wär
Oh Je-misch nee, oh Je-misch nee, wenn noch ees die Fossenicht wär
Nach dieser Refrainstrophe flicht der Sänger spontan einfache Reimverse ein, die das vergangene Fastnachtsgeschehen zum Inhalt haben.
Nach dem abgeschlossenen Stegreifvers schließt die ‘Trauergemeinde‘ die Strophe mit dem zweiten Refrain:
Als La-za-rus ge-stor-ben war,
be-grub man ihn mit Haut und Haar,
be-grub man ihn mit Haut und Haar.
Trotz dieser tiefen Symbolik beendet der Mehrener Fastnachter die närrische Session in den ersten Stunden des Aschermittwochs mit wehmütiger Klage ‘Oh Jemisch nee ....‘ in der Gewissheit, dass es in einem dreiviertel Jahr wieder von neuem losgeht.
- Geschrieben von: Wolfgang Juchmes
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Bücherei
Die Gemeinde-Bücherei befindet sich in der "Alten Schule“ und hält eine Vielzahl von Kinder- und Jugendbüchern, Sachbüchern und Romanen für Leser jeder Altersstufe bereit.
Blockbestände aus der Landesbücherei in Koblenz und der Kreisbibliothek Daun ergänzen die eigenen Bestände und sorgen dafür, dass immer genug interessanter "Stoff“
nicht nur für Leseratten vorhanden ist.
Die Öffnungszeiten sind immer Dienstags von 16:00 bis 17:00 Uhr sowie immer am ersten Freitag im Monat ebensfalls von 16:00 bis 17:00 Uhr (außer Ferien- und Brückentage).
- Geschrieben von: Wolfgang Juchmes
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Waldschule
Die erste Mehrener Waldschule im Radbüsch datiert aus dem Jahr 1927. Etwas mehr als 70 Jahre danach wurde in einer Senke unweit des Sportplatzes die neue Waldschule eingerichtet. Lehrer der Grundschule Mehren, Väter der Schüler und Gemeindeförster Wagner ordneten im Halbrund mehrere Sitzreihen aus Eichenbohlen wie in einem kleinen Amphitheater an. In der Mitte befindet sich ein massiver Tisch, kunstvoll aus der Wurzel einer mächtigen Eiche gefertigt. Den Eingangsbereich des neuen „Waldklassenzimmers“ schmückt ein Holzportal mit der Inschrift „Waldschule Mehren“.
Dauergäste im Halbrund sind die mit der Motorsäge angefertigte Holzskulpturen, anlässlich eines Waldfestes dankenswerterweise gestiftet von Konrad Scholzen aus Schalkenmehren.
Genutzt wird die Anlage zu den Waldjugendspielen und durch die Mehrener Grundschule. Auch so mancher Wanderer findet im Hochsommer an diesem verträumten Fleckchen schattige Kühle unter den Buchen.
Insgesamt ist das Gebiet um die Waldschule ein großartiges Ensemble in allernächster Nähe unserer Gemeinde, in dem sich weitere wichtige kulturelle Elemente an einem Ort konzentrieren. Dazu gehören beispielweise die Josef-Ring-Sportanlagen oder das Arboreturm, eine Lehrstätten zur Flora und Fauna. Auch viele Lauf- und Walking-Begeisterte nutzen den Lehrwald und den alten Kirch-Pilger- und Ferkeltreib-Weg von Darscheid für Ihren Sport.
- Geschrieben von: MZ
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Bürgerhaus
Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts war die alte Schule in einem solch schlechten Zustand, dass der Ortsgemeinderat über "Abriss oder Erhaltung“ entscheiden musste. Die Ratsmitglieder entschlossen sich für die Erhaltung und Erweiterung des Gebäudes, das in zweijähriger Bauzeit 1995 seiner Bestimmung übergeben wurde. Mit der Fertigstellung wurde der Dorfkernentleerung ein Riegel vorgeschoben, der "städtebauliche Dreiklang Pfarrkirche, Pfarrhaus und Alte Schule“ (so Architekt Thelen) wieder stimmig gemacht.
Das Bürgerhaus "Alte Schule“, wieder mit der alten Schulglocke von 1856 versehen, enthält u.a. einen großen Raum für besondere Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerte usw.), einen Probenraum für den Musikverein, zwei Räume für die Jugendarbeit, einen Seniorentreff, den Sitzungssaal des Gemeinderates sowie die Gemeindebücherei.
Das Bürgerhaus kann auch als Tagungszentrum von Vereinen, Kulturträgern oder Firmen angemietet werden. Die näheren Bedingungen können beim Ortsbürgermeister erfragt werden.
Kultur im Bürgerhaus
Mit jährlich bis zu drei Kunstausstellungen ist das Bürgerhaus "Alte Schule“ zu einem beliebten Ausstellungsort für die Kunstschaffenden aus der Region geworden. Peter Otten aus Mehren, der ehemalige Steininger Volksschullehrer Adolf Molitor, Walter Wilde aus Daun-Waldkönigen und die Mitglieder der "Groupe Rouge“ aus Daun haben hier bereits ihre Werke ausgestellt.
Daneben fanden auch schon einige Musikveranstaltungen in der "guten Stube“ des Bürgerhauses statt. In der Regel klassische Musik (Kammermusikabende), aber auch Vorspiele von Musikschulen wie auch Vorträge von Liedermachern. Die Ankündigungen zu diesen kulturellen Veranstaltungen sind rechtzeitig der Presse und dem Veranstaltungskalender auf dieser Homepage zu entnehmen.
Geschichte der alten Schule
Im Rahmen der Einweihungsfeier im Jahr 1995 hat Roland Thelen die Geschichte der alten Schule in diesem PDF zusammengefasst.
- Geschrieben von: Wolfgang Juchmes
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